Wettbewerb um private Verbraucher lässt Strompreise sinken

strom-energie

In den letzten Jahren hat der Wettbewerb um private Verbraucher in Bezug auf die Strompreise deutlich zugenommen. Besonders Wechselwillige sorgen für eine Senkung der Strompreise und haben in den letzten 12 Monaten für eine Senkung von 6 Prozent gesorgt. 

Der günstige verbraucherfreundliche Tarif wurde dabei zwischen Mai 2014 und Mai 2015 in Augenschein genommen und man nahm einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 kWh als Beispiel. Dabei stellte sich heraus, dass innerhalb der 12 Monate bundesweit der Preis im Durchschnitt um 6 Prozent gesunken sei. Dies würde einem Rückgang von 55 Euro entsprechen, so die Preisanalyse des unabhängigen Verbraucherportals Verivox. Damit würde der Haushalt im Schnitt bei den Gesamtkosten auf 817 Euro im Jahr kommen.

Nicht vergessen werden darf hierbei die Definition von „verbraucherfreundlich“ und so sind dies Tarife ohne Vorkasse, Kaution oder mit kWh-Paketen. Wir erinnern uns noch an TelDaFax, die vor einigen Jahren in die Insolvenz rutschten und vor allem durch ihre Vorkasse-Pakete in die Kritik geraten ist. Ebenso zählt darunter auch die Vertragslaufzeit von höchstens einem Jahr, die Kündigungsfrist, Preisgarantie sowie einer hohen Kundenzufriedenheit.

Strompreis an der Börse sinkt – Verbraucher merkt davon nichts

Obwohl hier eine leichte Senkung der Stromtarife erkennbar ist, bekommen die Verbraucher von den sinkenden Preisen an der Strombörse allerdings nichts ab. Der Preis an der Strombörse sinkt deutlich ab und die Strompreise steigen dennoch jedes Jahr weiter an. Auf der anderen Seite sorgen immer mehr Wechsler für einen steigenden Wettbewerb um die privaten Verbraucher mit niedrigeren Strompreisen.

boersenstrompreis-2005-bis-2015

Entwicklung des Börsenstrompreises – Quelle: Proteus Solutions

Nicht ohne Grund warnen Verbraucherschützer schon länger davor, dass die Stromkonzerne nicht wirklich den sehr niedrigen Preis an der Strombörse an ihre Kunden weitergeben und stattdessen sogar eher den Löwenanteil an neu angefallenen Kosten zahlen lassen. So hat beispielsweise die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schon vergangenen Herbst eine deutlichere Preissenkung gefordert. „Sie hatte in einer Langzeitstudie die Preise der Grundversorger in ihrem Bundesland von 2010 bis Sommer 2014 verglichen. Ihr Ergebnis: Der von den Versorgern selbst beeinflussbare Teil des Preises – also Einkauf, Vertrieb und Gewinn – sei seit 2010 fast gleich geblieben. Obwohl die Preise an den Strombörsen abgesackt sind.“, so die Welt.

Der Abstand zwischen Grundversorgern und Wettbewerben nimmt zu

Jeder sollte eigentlich wissen, dass die Tarife der Grundversorger grundsätzlich immer höher sind wie die der günstigen Stromanbieter. So konnte bei den günstigsten Tarifen der Grundversorger immerhin ein minimaler Rückgang von 2 Prozent ermittelt werden. Verbraucher könnten, die bisher noch nie gewechselt haben, bei einem Verbrauch von 4.000 kWh im Jahr immerhin im Schnitt 382 Euro sparen. Etwas geringer ist jedoch die Einsparung für jemanden, der bereits in einen günstigeren Tarif gewechselt hat. Dennoch soll hier ein Ersparnis von 284 Euro möglich sein.

Viele wechseln jährlich ihren Stromanbieter oder/und sogar die Kfz-Versicherung. Der jährliche Rhythmus hat sich hier als durchaus praktikabel erwiesen und zudem bieten die neuen Anbieter häufig auch noch einen Wechselservice an. Es wird davon ausgegangen, dass der Strompreis für private Verbraucher weiter sinken könnte. Vor allem flexible Anbieter sollen sich mittelfristig gut eindecken können und so dem Verbraucher gute Strompreise bieten können. Ob dies so eintrifft bleibt allerdings abzuwarten.

Besonders interessant dürfte in der Zukunft eine andere Form des Strommarkts sein. So ist ein Thema vor allem die „Energiewende in Bürgerhand“ und ein Buch zum Hybridstrommarkt, welches ich selbst besitze aber noch lesen muss, würde hier für eine deutliche Veränderung sorgen.

Beim Hybridstrommarkt soll der Kunde seinen Bezug aus zwei Bereichen individuell zusammenbauen können. So gibt den bisher ersten Bereich über die Abrechnung pro Kilowattstunde und den zweiten Bereich, bei dem sich der Kunde in eine Erzeugungsanlage einmieten kann. Anteilig bekommt der Kunden entsprechend seines Mietanteils dann Strom aus der Anlage. Somit reduziert sich die Menge an Strom aus dem ersten Bereich. Es geht am Ende also darum, über ein Strommarktmodell dem Kunden mehr Optionen bieten zu können. Er kann darüber entscheiden woher seine Energie kommt und welchen Preis er bereit ist dafür zu zahlen.

 

Anzeige:

Kommentieren