Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat sich die Lage offenbar erneut zugespitzt. Wie die Betreibergesellschaft Tepco mitteilte, habe eine Untersuchung per Endoskop ergeben, dass der Kühlwasserstand im Reaktor 2 des AKW auf kritische 60 Zentimeter gesunken sei. Noch im Dezember, als man die Lage als stabil einschätze, ging man von circa zehn Metern Kühlflüssigkeit aus.
Nach ersten Vermutungen ist der niedrige Stand auf Lecks im Druckbehälter zurückzuführen. Arbeiter in Fukushima berichten zudem, dass Teile des verstrahlten Kühlwassers durch neue Lecks in das Meer geflossen seien. Ob Tepco die Lage mittlerweile wieder unter Kontrolle bekommen hat, ist noch unklar. Der Nordosten Japans war am 11. März 2011 von einem schweren Erdbeben der Stärke 9,0 erschüttert worden, das mehrere Tsunamis auslöste.
Die bis zu zehn Meter hohen Wellen beschädigten auch das Atomkraftwerk Fukushima I. Nach dem Ausfall der Kühlsysteme kam es vermutlich in drei der sechs Reaktoren zu Kernschmelzen, Radioaktivität wurde frei gesetzt. Aufgrund der Menge an freigesetzten radioaktiven Stoffen ordnete die japanische Atomaufsichtsbehörde die Ereignisse auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse mit der Höchststufe 7 („katastrophaler Unfall“) ein.
(dts Nachrichtenagentur) Foto: flickr / springfeld
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