Das Buch „Elektromobilität: Hype oder Revolution?“ von Markus Lienkamp erschien im Springer-Verlag bereits in 2012. Doch wie aktuell kann ein solches Buch heute noch sein?
Elektromobilität ist weit mehr als nur ein neuer Motor mit deutlich höherem Wirkungsgrad und einer klobigen Batterie im Unterboden. Elektromobilität bedeutet auch Mobilitätswandel, weg von endlichen Ressourcen als Treibstoff/Energielieferant. Genau darum geht es in diesem Buch.
Der Autor Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp studierte Maschinenbau an der TU Darmstadt und der Cornell University in den USA. War bis 2009 in verschiedenen Positionen für die VW-Konzernforschung. Seit 2009 hat er die Leitung des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der TU München und ein Hauptthema ist dort u.a. die Elektromobilität. Damit wird deutlich woher Lienkamp sein Wissen hat.
Bereits 2012 erschien das Buch und eigentlich war mein Plan zu erfahren wie man vor knapp 4 Jahren über dieses Thema dachte. Doch stattdessen fühlte ich mich in die Zukunft versetzt. Denn die darin angesprochenen Probleme, Überblicke und was passieren muss für einen Mobilitätswandel sind aktueller den je.
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Durchgelesen kam ich zu dem Entschluss, dass dieses Buch überall zur Aufklärung genutzt werden sollte. Nicht weil Elektromobilität positiv im Fokus liegt, sondern sich kritisch mit Mobilität befasst wird. Die Markierungen in der Lektüre nahmen überhand und theoretisch wäre fast alles zitierfähig gewesen. Aber hier nur einmal ein kleiner Ausschnitt:
[icon name=“quote-left“ class=““ unprefixed_class=““] „Es wird nach meiner Einschätzung nicht möglich sein, eine massive Reduzierung des Ölverbrauchs im automobilen Bereich zu erzielen, wenn wir das heutige Mobilitätssystem, die heutigen Fahrzeuge und das heutige Kundenverhalten beibehalten. Ich möchte Sie deshalb in eine Welt entführen, bei dem der Kunde weiterhin eine gleichwertige Individualmobilität von A nach B genießen kann, ohne große Einschränkungen hinnehmen zu müssen.“
Auf rund 78 Seiten wird u.a. über die Endlichkeit von Ölvorräten und der Klimawandel, Wie eine Zukunft der Mobilität aussehen könnte, sowie Verbrennermotoren, Elektromotoren und Individualmobilität. Selbst einen Ausblick gibt der Autor und weshalb Elektromobilität brandgefährlich ist (nein, keine Hetze!). Spannender Ein- und Überblick, gut aufgemacht und einfach zu verstehen. Gerade den letzten Punkt fand ich wichtig. Viele Details, ob es nun die Politik, OEMs, Zulieferer oder aber Energieversorger sind. So gut wie kein Punkt darin wird ausgelassen.
Klappentext:
Das wachsende Bedürfnis nach Mobilität in der Bevölkerung lässt sich auf Dauer nur durch den Einsatz elektrischer Klein- und Lieferfahrzeuge für Kurzstrecken befriedigen. Mobilitätsanbieter und Kunden müssen dabei gut vernetzt sein. Die allmähliche Marktdurchdringung der Elektromobilität ist eine große Herausforderung für die Automobilindustrie. Gewinner sind einige gut aufgestellte Automobilhersteller und ein Überraschungssieger. Da die Ölreserven der Erde endlich sind und der Ölpreis in Zukunft steigen dürfte, soll Strom als alternativer Kraftstoff eine Lösung des Problems liefern. Der Autor skizziert aus der Sicht eines Insiders, weshalb ein Wandel unabdingbar ist und beschreibt die notwendigen Schritte.
Details zum Buch:
- Taschenbuch (78 Seiten)
- Verlag: Springer
- Auflage: 2012 (31.07.2012)
- ISBN: 978-3642285486
- Preis: 32,99 Euro
Vielleicht zum Schluss noch ein entscheidender Satz vom Autor: „Ich hoffe, ich konnte Sie davon überzeugen, dass der Rückgang der Ölförderung und die gleichzeitig steigende Nachfrage nach Öl zu einem massiven Problem für die Mobilität und die Automobilindustrie führen werden.“
Nein, dies soll keine reine Werbung für den Titel „Elektromobilität: Hype oder Revolution?“ sein, aber dieses Buch hat einen festen Platz bei mir im Schrank erhalten. Nicht zuletzt weil es aus 2012 und noch immer tagesaktuell ist.
Für diesen Beitrag wurde mir das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt.
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