Elektroauto-Startups haben es schwer – Just my two cents

Das Konzept eines Elektroautos vorzustellen, ist einfach. Die Produktion dagegen nicht. Und profitabel zu werden schon gar nicht. Einen kleinen Überblick darüber gab ich kürzlich in einem Beitrag bei LinkedIn, den es nun auch hier gibt.

So oft musste ich mir anhören, wie falsch ich mit meiner Einschätzung zu so manchem Unternehmen liegen würde. Doch diejenigen wurden über kurz oder lang eines Besseren belehrt. Leider muss ich sagen. Die Liste gescheiterter/kriselnder Unternehmen ist lang.

Wer erinnert sich noch an Byton? Im Jahr 2017 wurde bekannt, dass die E-Autos des Startups Future Mobility unter dem Namen Byton verkauft werden sollten. Nur so viel: Ein bedingt fahrtüchtiger Prototyp aus der Insolvenzmasse wurde im September 2022 versteigert.

Auch Uniti musste aufgeben. Das schwedische Elektroauto-Startup meldete im Frühjahr 2022 Insolvenz an. Dem Unternehmen war es nicht gelungen, ausreichend Kapital zu beschaffen. Zwei Monate später meldete das US-amerikanische Startup Electric Last Mile Solutions (ELMS), das sich auf elektrische Nutzfahrzeuge spezialisiert hatte, ebenfalls Insolvenz an.

Auch für das Aachener Modell e.GO Life sah es zwischenzeitlich nicht gut aus. Inzwischen scheint wieder Ruhe eingekehrt zu sein. Von entsprechenden Stückzahlen ist Next.e.GO Mobile allerdings noch immer weit entfernt. Oder anders ausgedrückt: Auch hier dürfte es nur noch eine Frage der Zeit sein. Faraday Future sehnt sich noch immer nach einem Produktionsstart. Auch hier sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Bei Arrival wurde Anfang des Jahres ein massiver Stellenabbau angekündigt. Das Pkw- und Busprojekt wurde eingestellt. Stattdessen konzentriert man sich auf Transporter. Ebenfalls ein Kandidat, der es aus meiner Sicht sehr schwer haben wird.

Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Lordstown Motors warnt in einer aktuellen Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vor einer möglichen Insolvenz. Für ein deutsches Startup sieht es – wenig überraschend – nicht gut aus: Sono Motors hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Lightyear könnte dagegen wieder auf Kurs kommen. Nach derzeitigem Stand hält das niederländische Unternehmen nach seiner Restrukturierung an seinen Plänen fest. Schauen wir mal.

Einige andere Hersteller könnten es jedoch schaffen. Dazu zählen sicherlich Nio, Xpeng, Lucid Motors, Rivian Automotive oder auch Fisker. Auch wenn die Produktionszahlen teilweise (sehr) gering und die Verkaufszahlen eher durchwachsen sind. Ihre Modelle haben es immerhin in die Produktion und auch in die Auslieferung geschafft.

Doch Showrooms und eine Marketingmaschinerie allein reichen nicht aus. Ein Elektroauto zu produzieren ist kein einfaches Unterfangen. Schon gar nicht auch noch profitabel zu werden. Und wenn bei diesem schwierigen Prozess die nötigen finanziellen Mittel fehlen, kann das Vorhaben schlicht nicht gelingen. Das mussten leider schon einige junge Unternehmen feststellen und ihre Projekte ad acta legen. Das eine Erfolgsrezept gibt es jedoch nicht.

Hinweis: Der Artikel wurde von mir vor wenigen Tagen auch auf LinkedIn veröffentlicht

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