Den ersten Tag erfolgreich hinter mich gebracht und ich war froh, nach einer sehr langen Fahrt und einigen Ladestopps mein Ziel in der Nähe von Hannover erreicht zu haben. Wecker gestellt aber nicht gebraucht, wie es beim Campen so ist, wird man in der Regel bereits früher wach als man möchte.
Kurzer Blick auf die Uhr die mir sagte, dass ich gut in der Zeit liege. Dennoch unmittelbar aufgestanden aus dem Fahrzeug – konnte erstaunlich gut im Nissan e-NV200 schlafen und der Platz war ausreichend – und den Weg zur Dusche angetreten. Eines steht aber fest, wer 2,00 m erreicht, sollte lieber nicht im Fahrzeug schlafen. Mit meinen 1,90 m ging dies gerade so und ein Feldbett hätte leider nicht hinein gepasst. Wollen uns aber nicht beklagen und hatte eine erholsame Nacht. Direkt am See, den kleinen Eingang ins Wasser vor der Tür, eine Parkbank neben mir, den Stromanschluss in unmittelbarer Nähe womit das Laden auch kein Problem sein sollte und Hasen die auf dem Campingplatz umher hoppelten.
Das emissionsfreie Fahren zeigt sich besonders positiv in der Natur, man genießt die Ruhe und bekommt mehr von seiner Umwelt mit. Die Blicke auf dem Campingplatz, dass jemand in einem und vor allem mit einem Elektrovan dort auftaucht, waren unbezahlbar. Ja, man wurde sogar gefragt wobei es sich bei dem Fahrzeug handelt.
Genug von der ersten Nacht und weiter ging die Fahrt, das Frühstück habe ich mir an dieser Stelle verkniffen. Ab mit einem kleinen Umweg nach Hannover zu Camillo, einem befreundeten Blogger, den ich lange Zeit nicht gesehen hatte und so die Mittagspause zusammen verbrachten. So oft es geht den Nissan e-NV200 im Champions League-Look zeigen. Nach einigen netten Worten setzte ich meine Reise in Richtung Magdeburg an den Barleber See fort. Dicht auf den Fersen war Stefan, der seinen Roadlog bereits geschrieben hat und noch immer gerne etwas über meine doch sehr gelassene Fahrweise schmunzelt. Dank Glympse konnten wir uns einander verfolgen und ein Zwischenstopp in Peine ließ sich nicht vermeiden. Nur so konnte ich die nächste Schnellladesäule erreichen und musste dort über Typ 2 sehr langsam einige Kilometer aufladen.
Denn die nächste Schnellladesäule wartete an der ARAL-Tankstelle in Schöppenstedt auf mich. Ihr müsst für die Aktivierung dieser Ladesäule kurz einmal nachfragen und erhaltet dann 20 kW elektrische Leistung über CCS und CHAdeMO. Also erneut fast eine Stunde gewartet, damit wir einen Supermarkt in Magdeburg ansteuern konnten und danach unser Tagesziel erreichen konnten. Bisher habe ich übrigens keinen Cent für die Aufladung bezahlen müssen, da an allen Stationen das kostenlose Laden möglich war. Auch wenn sicher viel Zeit verloren ging, ist mir dies die Mühe wert gewesen.
Fußball-Feeling am Campingplatz – elektrifiziert in den Abend
Kurz ein paar Kleinigkeiten zum Grillen eingekauft und ab ging es. Keine Zeit verlieren, denn wir waren bereits viel zu spät unterwegs. Keine 12 km weiter wartete dann der Campingplatz auf uns. Über die bekannte „Berliner Schnauze“ – ja, wir sind noch nicht in Berlin – darf man sich nicht wundern und den Humor muss man verstehen. Hat einen Moment gedauert und dann lief es rund. Am Ende kamen wir günstiger als gedacht dort für eine Nacht unter. Fahrzeuge zu einem V aufgestellt, Fahnen davor und schnell den Kicker aufgebaut. Gleichzeitig loderte der Grill vor sich hin und die fertigen Kohlen warteten auf das leckere Grillfleisch. Erste Kickerrunden sorgten für das richtige Feeling während des Sonnenuntergangs. Das kühle Bier hatten wir uns verdient und ja, wir kamen so richtig in Stimmung für das UEFA Champions League-Finale. Langsam wurde das Fleisch gar und endlich konnten wir unser Essen fassen.
Wie es so ist, kamen dann auch schon die ersten Gäste von nebenan vorbei und fragten uns u.a. über das Fahrzeug aus. Sie waren überrascht, vor allem der Australier, dass der e-NV200 kein Hybrid ist und rein elektrisch doch so gut abschneidet. Ein Blick unter die Motorhaube sorgte für ein ordentliches Staunen und auch sonst unterhielt man sich lange Zeit bei einem Bierchen. Aufgrund der Nachtruhe auf dem Platz musste das Freundschaftsspiel Australien gegen Deutschland ausfallen. Die Platzzustände haben uns hier leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Zu späterer Stunde verkrochen wir uns, nachdem wir den Elektrovan über die crOhm-Box am Campinganschluss mit Strom versorgten, ins Fahrzeug und wir konnten zu zweit nebeneinander liegen, Ohne für einen zu hohen Kuschelfaktor zu sorgen. Selbst Stefan war erstaunt, wie gut es sich darin schliefen ließ. Auch an meinem dritten Anreisetag bzw. an Stefans zweiten Anreisetag standen wir früher als erwartet auf und konnten die Reise rechtzeitig antreten. Am Ende sollte sich auch zeigen wieso dies die absolut richtige Entscheidung war. Mehr dazu jedoch später.
#RoadtoBerlin Tag 1 – Weg zum Finale der UEFA Champions League 2015
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