Mit dem Nissan LEAF zum UEFA Champions League-Finale 2016 nach Mailand

Bereits im vergangenen Jahr ging es für mich zum Finale der Champions League von Marburg nach Berlin und fuhr dabei mit dem Nissan e-NV200 Kastenwagen quer durch Deutschland. Dabei zeigte sich bereits, wie gut man auf Campingplätzen während eines solchen Trips laden kann.

Jetzt hieß es mit dem Nissan LEAF von München aus die Reise nach Mailand anzutreten und dabei eine Strecke von über 500 km rein elektrisch zurückzulegen. Insgesamt gab es eine Steigung von 5136 Hm und ein Gefälle von 5521 Hm zu überwinden. Die maximale Höhe lag bei 2087 m.

Genau hier liegt die Herausforderung, denn jede Steigung senkt deutlich die Reichweite des Elektroautos. Gehe ich bei uns im ländlichen Raum in Nordhessen also von einer realistischen Reichweite beim neuen Nissan LEAF von 160 bis 180 km aus, so kann dies nicht auf Fahrten durch Süddeutschland und die Alpen übertragen werden.

Während also bei solchen extremen Steigungen mit einer deutlich geringeren Reichweite gerechnet werden muss, sieht dies bei diesem Gefälle wieder ganz anders aus. Bei der Reisegeschwindigkeit lagen wir bei 90 bis 110 km/h. In Österreich und der Schweiz reduzierte sich diese auf 80 bis 100 km/h. Am Ende lag unser Verbrauch übrigens im Schnitt für die gesamte Strecke bei rund 14 kWh. Bergab allerdings haben wir es uns nicht nehmen lassen und die 140 km/h auch mal auszufahren.

Die Route zum UEFA Champions League-Finale 2016

Eine vernünftige Reiseplanung ist hier durchaus sinnvoll und die Höhenmeter gilt es nicht zu unterschätzen. Hier kommt einem dann doch die Erfahrung zugute und kann vor bösen Überraschungen bewahren.

Regulär liegt die Fahrtzeit für die etwas über 500 km bei etwas über 5 Stunden. Aufgrund der Ladestopps erhöht sich diese auf locker 8 Stunden. Geladen werden konnte dafür durchgängig mit CHAdeMO und Kosten fielen keine an.

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Ladestationen während unserer Route:

27.05.2016

  1. Station: Raststätte Lechwiesen Nord in Landsburg am Lech (CHAdeMO 50 kW)
  2. Station: VLOTTE Ladesäule in Bregenz (CHAdeMO 50 kW)
  3. Station: AMAG Automobiles in Chur (CHAdeMO 50 kW)
  4. Station: AMAG in Lugano (CHAdeMO 20 kW)

Die angepasste Reisegeschwindigkeit, das emissionslose Fahren und die traumhafte Landschaft versüßten uns den Roadtrip zum Finalspiel nach Mailand. Zudem kann man sich wahrlich schlimmere Ladestopps vorstellen wie am Bodensee oder aber in der Schweiz zwischen den Bergen. Gespräche über das Finalspiel und Elektromobilität sind da sogar inklusive.

Etwas Vorsicht gilt hier allerdings dem jeweiligen Status der jeweiligen Ladestation, denn bei GoingElectric wurde bei einzelnen zuletzt in 2014 ein Eintrag im Ladelog hinterlegt. Es ist daher wichtig vor Antritt der Reise bei den jeweiligen Betreibern vielleicht kurz einmal anzufragen.

Wenn ein Neuling wie ein Profi fährt

Wer zum ersten Mal in ein Elektroauto steigt, der muss sich zunächst durchaus an ein paar Dinge gewöhnen. So trat ich die Reise gemeinsam mit Ammar von Whudat an. Ganz klassisch ist hier der Motorstart, denn normalerweise wartet man auf ein Geräusch. Dieses bleibt bei einem Elektroauto allerdings aus. Wirkliche Instruktionen mussten jedoch nicht gegeben werden, denn Ammar schaffte es, schnell zu verstehen wie mit einem Elektroauto gefahren wird.

Wir zwei hatten enorm viel Spaß auf der langen Reise die vor uns stand. Zwei eigentlich grundlegend verschiedene Typen, die zudem komplett unterschiedliche Themen bearbeiten. Dennoch verstanden wir uns auf Anhieb perfekt. Unserem Roadtrip stand somit nichts im Wege. Ammar lernte dabei viel über Elektromobilität, die Kinderkrankheiten und, dass Elektroautos vollwertige Fahrzeuge sind die durchaus einige nette technische Spielereien mit sich bringen.

Real Madrid gegen Atletico Madrid – mehr ging nicht

Meine Sympathien gegenüber Real Madrid halten sich in Grenzen. Fast die komplette Saison der UEFA Champions League 2015/17 verfolgte ich und dabei war es vor allem Atletico Madrid die mit ihrem Kampfgeist und Moral hervorstachen. Dementsprechend schmerzhaft war die frühe Führung von Real, wenn auch verdient. Es musste also in der zweiten Halbzweit etwas passieren. Den Gegenspieler früher attackieren, nachsetzen und versuchen keinen Zauberfußball zu spielen. Besonderes Augenmerk gilt hier den Pässen und einer gewissen Halbherzigkeit.

Nachdem Atletico zunächst den Elfmeter verschoss, konnten diese kurzdarauf den Ausgleich erzielen. Für einen Fußballfan kann es bei so einem packenden Finale aber nichts Schöneres geben, wie eine Verlängerung und ein mögliches Elfmeterschießen. Unsere Gebete sollten erhört werden. Geplagt von Krämpfen und schwindenden Kräften waren die Spieler nicht mehr in der Lage ihre vollen Fähigkeiten abzurufen. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen. Ein erfolgreicher Abschluss blieb bei beiden Teams aus. Also ab ins Elfmeterschießen. Leider konnte Atletico auch hier das Pech nicht abschütteln und somit gewann am Ende Real Madrid die Königsklasse.

CO2-neutral durch Europa durchaus möglich

Sicher, entsprechend mehr Zeit muss eben schon mit einberechnet werden wenn man nicht gerade mit einem Tesla unterwegs ist. Dennoch geht es, CO2-neutral durch Europa zu reisen. Dabei half uns auch hier der mobile Schnelllader MDC22 von Designwerk weiter. Schon bei der Fahrt zum WAVE-Weltrekordversuch letztes Jahr half er uns auch an Typ 2-Ladesäulen die 22 kW Ladeleistung am LEAF nutzen zu können. Von Köln nach Berlin ging es da und wenige Wochen später erneut mit einem reinen Elektroauto von Marburg nach Berlin zum UEFA Champions League-Finale 2015. Und zum Schluss darf die Reise im Januar von Nordhessen an den Nürburgring mit einem VW e-up! nicht vergessen werden. Ebenfalls wieder rein elektrisch und völlig CO2-neutral.

Auf Pilotprojekte die das Laden an Laternen ermöglichen sollen mussten wir dabei nie zurückgreifen. Zum aktuellen Zeitpunkt kann mit einem Elektroauto quer durchs Land gereist werden, wenn auch etwas mehr Vorbereitungszeit benötigt wird. So gibt es zum Beispiel ubitricity worüber Andreas bereits schrieb. Stattdessen waren es fast immer Schnellladesäulen die wir bei diesen Roadtrips nutzen. Wenn es jetzt noch möglich wäre hier vollständig auf Ökostrom zurückgreifen zu können, wäre es im Sinne der Energiewende zu rein erneuerbaren Energien, noch besser immer öfter mit dem Elektroauto zu reisen statt auf einen Verbrenner umzusatteln.

Hinweis: Für diesen Trip wurden wir von Nissan unterstützt. Damit wollten wir zeigen, wie zuverlässig dieses Elektroauto ist und wie gut Elektromobilität auf Langstrecke auch bei schwierigen Gelände funktionieren kann.

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