In Japan ist mit einer Schweigeminute der Opfer der Tsunami-Katastrophe gedacht worden. An der Trauerfeier im Nationaltheater von Tokio nahmen Regierungschef Yoshihiko Noda, Kaiser Akihito sowie Angehörigen von Opfern teil. Weitere Veranstaltungen fanden an den Schauplätzen des Grauens statt, wo Überlebende Blumen niederlegten und Kerzen anzündeten.
Genau vor einem Jahr um 14.46 Uhr Ortszeit (6:46 Uhr MEZ) ereignete sich das Erdbeben der Stärke 9,0. Dieses löste wenig später eine enorme Flutwelle aus, die mehr als 15.800 Menschen in den Tod riss. Auch ein Jahr nach der Katastrophe werden noch 3.000 Menschen vermisst.
In Folge des Erdbebens und des Tsunamis kam es zum GAU im Atomkraftwerk Fukushima und einer anschließenden Kernschmelze. Die Folgen der Atom-Katastrophe sind auch heute noch zu spüren. Rund 30.000 Quadratkilometer der Landfläche Japans wurden mit Cäsium 134 und 137 kontaminiert, mehr als 100.000 Menschen mussten wegen der Radioaktivität in Notunterkünfte fliehen. In Tokio gab es Proteste von Atomkraftgegnern. Sie versammelten sich vor dem Sitz des Betreiberunternehmens Tepco und forderten eine Schließung der Atomkraftwerke.
Aus aktuellem Anlass bekräftigte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Beschluss der Bundesregierung zu einem beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie. „Wir haben doch in einem hoch entwickelten Industrieland gesehen, dass Risiken aufgetreten sind, die wir nicht für möglich gehalten hätten. Das hat mich davon überzeugt, dass wir den Ausstieg beschleunigen sollten“, sagte Merkel in ihrer Video-Botschaft.
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