Die Zahl der Stromanbieterwechsel hat laut der Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Im Jahr 2024 wechselten rund 7,14 Millionen Haushaltskunden ihren Stromversorger, was gegenüber 2023 einem Anstieg von rund 18 Prozent entspricht.
„Die Verwerfungen auf den Energiemärkten in den Jahren 2021 und 2022 hatten keine strukturellen oder nachhaltigen Auswirkungen auf den Markt“, teilt die Bundesnetzagentur mit. Dies würden die Kennzahlen, die sich auf Haushaltskunden konzentrieren, zeigen. Und weiter: „Trotz weiterhin hoher Preise kehrt auf den Strom- und Gasmärkten wieder Normalität ein.“
In den Jahren 2022 und 2023 stieg – entgegen dem langjährigen Trend – der Anteil der Kunden in der Grundversorgung. Grund dafür sollen laut Bundesnetzagentur die volatile Marktsituation, die Unsicherheit über die Preisentwicklung sowie die Marktaustritte einiger Lieferanten gewesen sein, weshalb „viele Stromkunden auf die Grundversorgung zurückgreifen mussten“. Im vergangenen Jahr ist der Anteil der Kunden in der Grundversorgung aber wieder gesunken. Bei Strom soll dieser Anteil noch bei rund 16 Prozent liegen.
„Haushaltskunden zahlten zum Stichtag 1. April 2025 im Durchschnitt 40,1 Cent pro Kilowattstunde Strom – ein Rückgang von etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wer einen Vertrag bei einem Wettbewerbsanbieter abschloss, profitierte von einem Durchschnittspreis von 38,2 Cent pro Kilowattstunde“, so die Bundesnetzagentur. Aber: Vor allem Neukunden profitieren häufig von besonders vorteilhaften Konditionen und Boni bei Stromanbietern, wodurch die Kilowattstundenpreise deutlich darunter liegen können.
Im Jahr 2022 war die Anzahl der Lieferantenwechsel zunächst „aufgrund der volatilen Marktsituation und der Unsicherheiten bezüglich der Versorgungslage deutlich zurückgegangen“. Doch die seit geraumer Zeit (wieder) verfügbaren Angebote sollen sich auch in einer deutlich gestiegenen Zahl an Lieferantenwechseln widerspiegeln. So wechselten im Jahr 2024 rund 7,1 Millionen Stromkunden ihren Lieferanten – das entspricht einem Anstieg von etwa 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr (6,01 Millionen) und markiert ein neues Allzeithoch. Über 3,3 Millionen Stromkunden haben zudem im Jahr 2024 ihren Vertrag beim bestehenden Anbieter auf eigene Initiative angepasst. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, konnten Stromkunden, die aus der Grundversorgung wechselten, im Durchschnitt etwa 236 Euro pro Jahr einsparen.
Aber: Im Jahr 2024 wurden insgesamt etwa 245.000 Sperrungen bei Stromkunden gemeldet – das entspricht einem Anstieg von rund 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr (204.000 Sperrungen). „Zwischen dem ersten Zahlungsverzug, einer Sperrandrohung und der tatsächlichen Sperrung müssen gesetzlich vorgeschriebene Fristen eingehalten werden. Erst nach Ablauf dieser Fristen darf eine Sperrung erfolgen. Einspruchsmöglichkeiten, Zahlungsvereinbarungen oder außergerichtliche Einigungen können den Zeitpunkt der endgültigen Sperrung weiter hinauszögern. Zusätzlich haben viele Stromlieferanten in den vergangenen Jahren zeitweise freiwillig auf Sperrungen verzichtet. Daher ist nicht auszuschließen, dass bei den Sperrzahlen für das Jahr 2024 ein Nachholeffekt zu beobachten ist“, teilt die Bundesnetzagentur mit.
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