Wind 2013: Windbranche trifft sich im April in Hannover

Hannover (ots) – Die Windenergie ist die treibende Kraft unter den erneuerbaren Energien. In Deutschland liefert sie mittlerweile fast zehn Prozent des Stroms. Tendenz steigend. Und weltweit wächst der Ausbau der installierten Leistung stetig. Mehr als 200 Gigawatt sind mittlerweile am Netz.

Europa, China, Indien und Brasilien setzen weiterhin wichtige Akzente für den Windenergiemarkt, aber auch in Staaten wie Südafrika, Australien, Kanada und Japan wurde die technologische Power der klimafreundlichen Windenergie mittlerweile erkannt. Nach der Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama setzen viele Marktbeobachter auch wieder auf eine positivere Entwicklung des Marktes in den USA.

Windpark Offshore

Auf der Leitmesse Wind im Rahmen der HANNOVER MESSE trifft sich einmal mehr die global agierende Windenergiebranche. Alle wichtigen Hersteller, Zulieferer, Logistiker, Betreiber, Anbieter von Service- und Messleistungen, Energiewirtschaftsunternehmen, Forschungsinstitute und Entwickler sind auf der Wind präsent. Sie zeigen die neuesten Konzepte und Technologien in allen Bereichen der Windenergie: neue (Offshore-)Fundamente, Türme, Gondeln und Flügel. Sie demonstrieren neue Modelle mit optimierten Antrieben – ob mit oder ohne Getriebe. Die Parole lautet nicht selten größer, höher und mit längeren Flügeln. Wie rasant die Größenentwicklung ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Lag die Durchschnittsgröße der Anlagen vor zehn Jahren bei 900 Kilowatt, so beträgt sie heute in Deutschland schon 1,3 Megawatt. Ebenso werden die Türme immer höher. Aktuelle Windräder sind 110 Meter hoch, Tendenz weiter steigend. Diese Entwicklung wäre ohne große Fortschritte im Turmbau sowie in der Errichtungslogistik (Kräne etc.) nicht realisierbar. Von dieser Entwicklung profitieren vor allem windärmere Standorte.

So geht Stefan Grothe, Fachreferent für Technik beim Bundesverband WindEnergie (BWE) für den deutschen Markt, davon aus, „dass nach wie vor insbesondere im Binnenland der Trend hin zu Windenergieanlagen mit geringerer Generatorleistung, dafür aber mit größerer Rotorkreisfläche und höheren Türmen geht“. Daneben stellt der Technikexperte beim BWE auch im Segment der Antriebskomponenten eine Fortsetzung bestehender Marktbewegungen fest. „Beispielsweise kommen zunehmend so genannte Generatoren mit Direktantrieb und Vollumrichtern zum Einsatz.“

Wichtiges Thema auf der Leitmesse Wind wird daher auch das Gewicht der Komponenten sein. Mehrere Entwickler und Hersteller arbeiten intensiv an Anlagen, die mit weniger Gesamtgewicht genauso viel Leistung wie vorher bringen. Dies spart wertvolle Rohstoffe und erleichtert die ganze Logistikkette. Am Ende verringern sich die Kosten und stärken die Windenergie im Wettbewerb mit anderen Energieträgern. Die Leitmesse Wind wird im April wieder wichtige Impulse und Signale setzen, um das globale Wachstum der Windenergiebranche erfolgreich fortzusetzen.

Dies gilt sicherlich auch für den Offshore-Bereich, der zumindest in Deutschland durch die Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) einen positiven Schub erwartet. Die Nordseeanrainer Großbritannien und Frankreich schreiten mit ihren Offshore-Projekten stetig voran; und Japan plant große Offshore-Windparks vor den Küsten auf schwimmenden Fundamenten. Allein der mittelfristige Zubau in deutschen Gewässern soll bei 10 000 Megawatt Leistung liegen. Im Zuge dessen erwartet sich auch die maritime Wirtschaft in Norddeutschland in den Bereichen Logistik & Service Aufträge von der noch jungen Offshore-Branche.

Genauso wie maritime Wirtschaft und Offshore-Windindustrie zusammenwachsen, stehen die Zeichen der industriellen Fertigung in der ganzen Windindustrie unter dem zentralen Motto der diesjährigen HANNOVER MESSE: „Integrated Industry“. So kann die Windindustrie vom bereits vorhandenen Wissen benachbarter Industrien profitieren. Dies gilt insbesondere in der weiteren Automatisierung von Prozessen im Bereich der Blattproduktion, die bisher noch in großen Teilen Handarbeit war.

Wichtiges Zukunftsthema ist auch die Speicherung von Windstrom. Hierzu gibt es neue Technologieansätze, die allesamt auf der Wind zu sehen sein werden. Strom zu Gas, Strom zu Wasserstoff und Druckspeicher stehen zur Diskussion. Darüber hinaus gibt es im Segment der Windprognosen neue Lösungen, die eine bessere Planbarkeit des volatierenden Windstroms erlauben. Schritt für Schritt nähert sich die Windindustrie als integraler Bestandteil einer künftig klimaneutralen Stromerzeugung dem intelligenten Netz der Zukunft. Dies muss zwar noch realisiert werden, doch sind die Ideen und Ansätze dafür auf der HANNOVER MESSE schon heute zu sehen.

Foto: flickr / Jumanji Solar

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