Die Entwicklung der Strompreise in der Vergangenheit und zum jetzigen Zeitpunkt fallen nicht gerade positiv aus. Manche Haushalte konnten sich noch nicht einmal Strom leisten. Wer sich also keinen Strom mehr leisten kann, dem wird sprichwörtlich „der Hahn“ zugedreht.
E.on Chef Johannes Teyssen fordert nun ein Eingreifen des Staates. Sollte Energie noch teurer werden, müsse diese zusätzliche Belastung durch einen Soli ausgeglichen werden.
Interessant ist da auch die Aussage Teyssen gegenüber der Energiewende, denn er hält sie nicht für einen Fehler, obwohl E.on im vergangenen Jahr 2 Milliarden Euro Verlust einfuhr. Er sieht sogar Deutschland vor einem Scheitern, wenn die Energiewende selbst scheitern sollte.
Der Staatsanteil ist durch die Förderung der Erneuerbaren Energien stark gestiegen und beträgt mittlerweile rund 45%. Teyssen selbst sagt jedoch auch, dass die Energiewende notwendig sei, aber Strom nicht zu einem Luxusgut werden lassen dürfe. Damit dies nicht passiert, sollen Sozialsysteme aushelfen und eine Art Soli könnte dann Haushalte mit sehr geringen Einkommen unterstützen.
Eon-Chef Teyssen fordert neue Energiepolitik
Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) – Eon-Chef Johannes Teyssen fordert einen neuen Ordnungsrahmen für die Energiewende. „Die Energiewende ist als langfristiges Ziel durchaus richtig. Mir fehlt aber eine sinnvolle Ordnungspolitik für den Energiemarkt. Und deshalb ist der Kurs, den wir derzeit verfolgen, sehr teuer“, sagte Teyssen im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Technisch sei der Atomausstieg zu bewältigen. „Es geht aber darum, dass der Strom für Verbraucher und Industrie bezahlbar und dass unsere Energieversorgung sicher bleibt.
Und da bin ich skeptisch“, sagte der Eon-Chef. Der Konzern wurde wie Konkurrent RWE durch die politischen Beschlüsse zur Energiewende hart getroffen und rutschte 2011 in die Verlustzone. Deshalb ist nun ein massiver Stellenabbau geplant. Trotzdem hat sich Teyssen inzwischen mit dem Atomausstieg abgefunden. „Deutschland hat sich mit einer klaren Mehrheit für diesen Weg entschieden. Das müssen wir akzeptieren.“ Teyssen fehlt aber „ein klarer Rahmen, ein Gesamtkonzept“ für die Energiewende. Bisher sei nur Flickschusterei betrieben worden, sagte er der in Düsseldorf erscheinenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.
Der Manager kritisiert vor allem die mehr als 4.000 verschiedenen Fördersätze, die es für alle Arten erneuerbarer Energie, für alle Anlagentypen und Altersklassen gebe. Bei der Stromproduktion brauche Deutschland „definitiv mehr Markt und weniger Staat“, forderte Teyssen. „Ich will nicht, dass der Strommarkt komplett sich selbst überlassen wird.
Aber wir brauchen eine einfache Markt- und Preisordnung mit überschaubaren Fördersystemen, damit sich die besten Techniken durchsetzen – ob Wind- oder Solaranlagen, Gas- oder Kohleanlagen.“ Dabei gibt es nach Teyssens Worten so ein Leitsystem für den Energiemarkt bereits – den europaweiten Emissionshandel: „Nur wird der eben von nationalen Fördermechanismen ausgehebelt.“ Bei den gegenwärtigen Preisen gebe es keinen Anreiz, in die Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes zu investieren. Teyssen fordert deshalb, den Emissionshandel wieder zu beleben.
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