Übertragungsnetzbetreiber streiten über Netzanbindung der Offshore-Windparks

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber streiten über die Netzanbindung der Offshore-Windparks. Besonders in die Kritik gerät dabei der Übertragungsnetzbetreiber Tennet. Die anderen drei Betreiber – Amprion, 50Hertz und EnBW – befürchten, dass sie für die aktuellen Probleme bei Tennet in Mithaftung genommen werden und rufen die Bundesnetzagentur zu Hilfe.

„Wir werden uns nicht an der Sozialisierung der Tennet-Probleme beteiligen. Das ist schlicht nicht zumutbar“, heißt es bei einem der drei Betreiber. Sie haben wenig Verständnis für die Lage bei Tennet. Der Umfang der Offshore-Projekte sei bekannt gewesen, als die niederländische Mutter das frühere Eon-Übertragungsnetz Anfang 2010 gekauft habe. 

„Die Projekte sind nicht vom Himmel gefallen“, sagte ein Manager eines Übertragungsnetzbetreibers dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Bei einem anderen Betreiber heißt es, man habe Zweifel, ob Tennet die Projekte auch wirklich voran treiben wolle. Schließlich sei das niederländische Mutterunternehmen komplett im Eigentum des top-gerateten niederländischen Staates. „Da sollte es kein Problem sein, Finanzierungen auf die Beine zu stellen“, heißt es.

Tennet sei mit dem Kauf des früheren Eon-Übertragungsnetzes eine Verpflichtung eingegangen, die das Unternehmen nun zu erfüllen habe. Das Tennet-Management räumt ein, dass sich die Finanzierung der Netzanbindung von Offshore-Windparks schwierig gestaltet.

(dts Nachrichtenagentur)
Foto: flickr / Jumanji Solar
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