Stromanbieter wegen Abzocke in der Kritik

Jeder dritte Stromanbieter soll nach Aussagen von Verbraucherschützern aus Nordrhein-Westfalen zu hohe Gebühren erheben. Bis zu 50 Millionen Euro zu viel sollen die Stromversorger von ihren Kunden kassiert haben. 

Eine aktuelle Studie der Verbraucherzentrale NRW hat ergeben, dass mehr als 30 Prozent der Energieversorger zu hohe Gebühren erheben und den Kunden somit unberechtigte Forderungen unterbreiten. Dazu wurden mehr als 3500 Kundenanschreiben ausgewertet und analysiert. Die Stromanbieter gaben damit deutlich höhere Kosten an die Kunden weiter, als ihnen selbst durch die Energiewende und die damit verbundenen Zusatzkosten entstehen.

strommasten

Der größte Grundversorger, RWE, zum Beispiel berechnet bei einem Haushalt mit zwei Personen bei einem Verbrauch von 2700 Kilowattstunden pro Jahr rund 76 Euro mehr. Die 882 Euro übersteigen den zu rechtfertigenden Betrag um mehr als 30 Prozent. Noch mehr verlangen die Anbieter DEW21 Dortmund und die Kölner Rhenag – hier wird das 1,5 fache des üblichen Satzes aufgeschlagen. Und das, obwohl die Beschaffungspreise für Strom an der Börse stark gesunken sind. Auch die intransparente Preispolitik der insgesamt 113 Grundversorger in NRW wird von der Verbraucherzentrale bemängelt. Nur die wenigsten Anbieter würden zudem dafür sorgen, dass die Kunden über das Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen informiert werden.

Der NRW-Verbraucherschutzminister fordert, dass die Anbieter die Entlastungen durch die Preissenkungen an der Börse auch an die Kunden weitergegeben werden müssen.

Anzeige:

Kommentieren