Die Bundesregierung erwägt eine staatliche Beteiligung an der Netzbetreiberfirma Tennet, um den Anschluss von Windparks vor der Nordseeküste an das Stromnetz zu beschleunigen. Das berichtet das Nachrichten-Magazin „Spiegel“ unter Berufung auf Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums, das unter anderem einen Einstieg der Staatsbank KfW bei dem Netzbetreiber prüft. Zugleich untersucht das Ressort weitere Möglichkeiten, um Tennet mit zusätzlichem Kapital auszustatten.
Unterstützt wird der Plan von Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU). „Tennet fehlt es nicht an Kreditmitteln, sondern an Eigenkapital. Die KfW könnte sich aber zumindest für eine Übergangszeit mit geeigneten Beteiligungen engagieren – und zwar als Miteigentümer, nicht als Darlehensgeber“, sagte McAllister dem „Spiegel“.
„Wenn der Netzbetreiber das Geld nicht hat und sein Eigentümer, der niederländische Staat, die erforderlichen Summen ebenfalls nicht aufbringen will, dann muss man über andere Wege nachdenken.“ Hintergrund der Überlegungen sind die anhaltenden Schwierigkeiten beim Ausbau der Stromtrassen, vor allem beim Anschluss von Offshore-Windparks an das Stromnetz an Land. „Die fünf norddeutschen Ministerpräsidenten haben kürzlich in Berlin mit dem zuständigen Netzbetreiber Tennet über das Problem gesprochen.
Das Unternehmen hat verschiedene Zusagen gemacht, sich aber außerstande gesehen, die notwendigen Investitionen von etwa 15 Milliarden Euro zu finanzieren“, sagte McAllister. Mittel- und längerfristig will er „nach strukturellen Änderungen für die Finanzierung der Offshore- Netzanbindungen“ suchen.
(dts Nachrichtenagentur) Foto: flickr / Jumanji Solar
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