Strompreis in Deutschland – fast nirgendwo ist es teurer

Statista-Infografik_2282_durchschnittspreis-fuer-100-kwh-im-2-halbjahr-2013-und-prozentuale-veraenderung-zum-2-halbjahr-2012-

Der Strompreis in Deutschland ist so teuer, dass es nur noch Zypern vor uns liegt. In allen anderen Ländern ist der Durchschnittspreis für 100 kWh im 2. Halbjahr 2013 niedriger. Dies geht aus den Daten der europäischen Statistikbehörde hervor. 

So befindet sich Zypern auf dem ersten Platz mit 28,2 und Deutschland folgt direkt dahinter mit 28,1 . Prozentual sank der Preis in Zypern allerdings um 14,7 Prozent, während er in Deutschland um 9,2 Prozent anstieg. Dahinter folgt Rumänien mit 25,9 Cent und Italien mit 23,2 .

Große Preissteigerungen habe es in Rumänien (+16,8 Prozent) und besonders auch im krisengeplagten Griechenland, wo die Preise fast um ein Fünftel anstiegen. In Spanien hingegen sind sie  um etwa 8,8 Prozent gefallen.

Infografik mit Quellenhinweis: Statista

Infografik über Strompreise in der EU – Quellenhinweis: Statista

Strompreis wird nicht sinken – 3.200 Haushalte ohne Strom

Machen wir uns nichts vor, der Strompreis ist eindeutig zu hoch und sinken wird er in den kommenden Jahren nicht. Ganz im Gegenteil, es ist sogar mit einer Steigerung zu rechnen. Auch wenn erste Anbieter wie die E.ON ihre Strom- und Erdgaspreise bis Ende 2014 nicht anziehen werden und Kunden sogar mit einer „Planungssicherheit“ locken.

Werfen wir mal einen Blick in Richtung Vattenfall, die alleine im ersten Quartal des Jahres ganze 88.000 Mahnungen verschickten und der Wohlfahrtsverband vor einer Energiearmut warnt. Wie das Hamburger Abendblatt berichtet, wurden so Ende letzten Monats in 3.200 Hamburger Haushalten der Strom abgestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wären dies etwa 500 Haushalte mehr.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben sich die Energiekosten seit 2000 sogar mehr als verdoppelt. So würden Energiekosten nicht selten mehr als 30 Porzent der Gesamtwohnkosten eines Haushaltes einnehmen.

Was kann der einzelne Verbraucher tun?

Genau das ist einer der schwierigen Fragen die es zu klären gibt. Die Strompreise steigen und Strom entwickelt sich damit zu einem Luxusgut. Dennoch ist eine Grundversorgung von elementarer Bedeutung, weshalb immer häufiger ein Wechsel vollzogen wird und so der Verbraucher sparen möchte, selbst wenn es am Ende nur ein paar Euros sind.

In Afrika gibt es ein Prepaid-System, bei dem Jeff Gasana den Kunden den Kauf von Strom via Guthaben ermöglicht. Dieses hilft nicht dabei die Kosten zu senken, bewahrt aber Anbieter vor ausbleibenden Zahlungen und der Kunde weiß wie viel er noch nutzen kann. Das System wird bei der WiWo gut beschrieben und via SMS und Code kann der Stromzähler mit „Guthaben“ aufgeladen werden. Allerdings ist dies, wie bereits gesagt, keine Lösung für das allgemeine Problem der Strompreise.

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Kommentare

  • Die Frankfurter Atom Fatzkes haben wieder ganze Arbeit geleistet….

    Diese Jahr fiel der deutsche Haushaltsstrompreis auf den 3. Platz zurueck innerhalb der EU zurueck, die Niederlande sind jetzt auf Platz 2 und Daenemark immer noch auf Platz 1.

    Also in D ist der Strompreis relativ betrachtet guenstiger geworden.
    Aber das passt dem Atomfatzkes nicht in’s Konzept.

    Recherchieren Sie!

    • Vielen Dank für den Kommentar. An dieser Stelle sei aber der Hinweis auf die Daten in der Grafik gegeben, die sich eben auf das zweite Halbjahr von 2013 beziehen und nicht auf 2014!

      Zudem geht es ja im gesamten Beitrag nicht darum ob es nun Platz zwei oder drei ist, sondern viel eher darum, dass die Strompreise generell bei uns zu hoch sind ;)

  • Warum meint denn der Autor, dass der Strompreis eindeutig zu hoch sei? Der Anteil des Einkommens den die Deutschen für Energie, Miete und Lebensmittel ausgeben, liegt im europäischen Vergleich am unteren Ende. Man sollte schon das Einkommensniveau in solche Vergleiche einbeziehen. Das Problem ist doch eher, dass der Strom noch immer so günstig ist, dass sich das Sparen nicht lohnt. Für Menschen die Energie sparen wollen, kommt erschwerend hinzu, dass viele Geräte ohne Verbrauchsangaben verkauft werden. Zwei Beispiele aus meinem letzten Konsumentenjahr: Bei keinem Kochfeld habe ich eine Angabe des Standy-Stromverbrauchs gefunden. Fast alle Herde verfügen über Uhren, Sensor- Bedienelemente etc. -Die verbrauchen garantiert immer Strom.
    Auch bei Dunstabzugshauben habe ich keinerlei Angaben dazu gefunden. …

    • Ist schon erstaunlich wie man auf einen solchen Kommentar kommt. Das Einkommensniveau ist eben auch ein anderes als es in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Sind die Benzinpreise etwa demnach auch zu günstig? Nach diesem Kommentar müsste ich genau das so sehen.

      Der Strompreis ist definitiv zu hoch und könnte stattdessen wesentlich niedriger sein. Dahinter versteckt sich keine Panikmache, sondern ein Umstand der sich rasant entwickelt.

      Natürlich gebe ich Ihnen recht, dass gewisse Angaben bei gewissen Geräten einfach fehlen und vor allem Standby-Angaben unheimlich wichtig sind.

    • “ Warum meint denn der Autor, dass der Strompreis eindeutig zu hoch sei? “

      Das sagt er uns nicht. Weder im Artikel noch in der laufenden Diskussion.

      Die FAZ sagt uns das auch nicht.

      Es wird Meinung gemacht, es wird geBILDet.

      • Jedwede Vergleichsmoeglichkeit scheint Ihnen zu fehlen.

        “ Ist schon erstaunlich wie man auf einen solchen Kommentar kommt. Das Einkommensniveau ist eben auch ein anderes als es in anderen europäischen Ländern der Fall ist. Sind die Benzinpreise etwa demnach auch zu günstig? Nach diesem Kommentar müsste ich genau das so sehen.

        Der Strompreis ist definitiv zu hoch …“

        Die Niederlaender kommen zum Tanken nach Deutschland. In den Nl machen die Tankstellen an der Grenze zu, Pleite.

        Mit Sicherheit ist der Benzinpreis zu niedrig. Sonst wuerden die die Autos verschrotten lassen…..

        Hoch die Preise und runter den Konsum !

        Energiewende heisst nicht “ mehr fressen, fahren, fernsehen“.
        Das haben wir schon.

        Und die Aluhuette Aldel bei Groningen will Kabel nach Deutschland legen um an den billigsten Strom zu kommen den die EU zu bieten hat. Die Haelfte der Belegschaft wurde schon entlassen weil der Strom in den Nl „zu teuer/te duur“ ist.

        Die Bevoelkerung und die Industrie wirtschaften ab weil der Strom und der Treibstoff zu billig sind. Immer mehr Kabel, immer mehr Kilometer.
        Antwort aus D: Ausbau der Netze, Autobahnvignette.

        —————–

        Welcome to this world, Mr. Gardener…..

  • Das ist ja wohl eine Verhohnepiepelung!

    Die Energiepreise sind so niedrig dass sich sparen nicht lohnt, Deutschland hat einen enormen Energieverbrauch pro Kopf. Weil Energie so billig ist.

    Sie machen hier den Steigbuegelhalter der Strommafia.

    Rauf den Preisen und runter geht der Verbrauch.
    Ob das bei den Zigaretten so ist oder beim Alkohol oder beim Strom.

    Der Staat koennte steuernd eingreifen, tut das aber nur bis kurz vor den break-even, bis zum Umkehrschluss.
    Darum wird der Stromverbrauch weiter hoch bleiben, weil es an Steuerung richtung Minderverbrauch fehlt. Steuerung durch den Preis.

    Erst die FAZ mit veralteten und verfaelschten Daten kopieren und sich dann noch zu deren Steigbuegelhalter machen!

    Das bedarf schon einer sehr abgeschlossenen Sichtweise.

    Rauf mit den Preisen, Energie teurer und Arbeit lohnender machen.

    Das der Konsum etwas mit dem Preis der Produkte zu tun hat: bitte mal Mutti fragen, mal mit zum Einkaufen gehen.

    Erst durch Einschraenkung der Kaufkraft schraenkt man den Konsum ein. Karl Marx fragen. Oder eben Mutti.

    Mannmannmann !!!

    • Aus welcher Sicht sprechen Sie überhaupt? Sitzen Sie in der Industrie und sind nicht befreit worden oder schimpfen Sie über die Industrie? Wie es unten Andreas Kühl bereits sagt, ist es immer eine Frage wo man sitzt.

      Für den einzelnen Verbraucher wird der hohe Strompreis ein Problem und es wird nicht besser. Die Industrie befreit sich weiter brav und einige scheinen das Wort „sparen“ genau deshalb nicht zu kennen. Der Verbraucher allerdings ist durchaus bemüht zu sparen, um sich Strom weiterhin leisten zu können!

    • Lieber „heinblöd“,

      der FAZ gefälschte Zahlen zu unterstellen ist die eine Sache – gerne hätte ich dann aber auch ihre – ich nehme an, Sie vertrauen auf und verfügen nur über glaubhafte und ohne Zweifel zitierfähige Quellen – seriös belegten Zahlen aufbereitet bekommen.

      Dann haben wir eine interessante Diskussionsgrundlage.

      • Frage des Standpunkts: Oha.

        Die Zeit laeuft nicht rueckwarts nur weil Sie hinter der Uhr stehen, DanielB.

        Die FAZ ist ein Schmierenblatt dessen Vertetung der Interessen der neoliberalen Abgreifer jederzeit gewaehrleistwet ist.
        So viel Medienkenntnisse sollten Sie besitzen.

        Nach “ eigenen aufbereiteten Zahlen “ (!!) zu fragen zeugt schon von einer stark marodierten Medienmentalitaet.

        Fakten zaehlen unaufbereitet. ‚Aufbereitungen‘ sind keine Fakten mehr sondern Propaganda.

        Uebersetzen Sie mal „Readers Digest“ und ueberlegen sie was bei einer Verdauung heraus kommt. Eben das.
        Und das servieren Sie uns hier.

        Eine redaktionelle Gegenueberstellung der Daten der gesammten Eurozone (oder EU28) versus FAZkeartikel haette von Ihrem Blog ein ganz anderes Bild vermittelt.
        Aber so ist es eben nur Stallknechtmentalitaet die rueber kommt.

        • Eine eigene persönliche Einschätzung + die aktuellen Fakten die unabhängig von einer Symbolgrafik der FAZ genügen also nicht um eine solche Meinung über den Strompreis zu bekommen? Hinzu kommen all die Dinge die um die EEG-Umlage und Co. passieren ebenfalls zu so einem Bild zu kommen?

          Ich bin KEIN BEFÜRWORTER der Atomlobby oder sonstiger fossiler Energie und dieses Bild soll hier nicht entstehen. Der Strompreis ist zu hoch und das ist ein riesiges Problem.

  • Ich denke, dass durch die Preisangabe im „Kaufkraftstandard“ verzerrende Faktoren berücksichtigt wurden.

  • Das ist immer eine Frage der Sichtweise. Für die Betroffenen kann der Strom durchaus zu hoch sein, die Grafik zeigt ja den Strompreis in Abhängigkeit vom Kaufkraftstandard an. Wer nichts tut, um zu sparen, oder sich sparsamere Geräte nicht leisten kann, oder nicht wechseln kann, für den wird der Strompreis zu hoch sein.

    Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass die Strompreise für die Industrie sinken und die Industrie, jedenfalls die Großverbraucher, von Abgaben befreit sind. Die ersten Unternehmen aus Frankreich beschweren sich, dass deutsche Unternehmen im Vorteil sind durch niedrigere Strompreise.

    Das Ganze hat sicherlich sehr viel mit Politik zu tun, egal wo man selbst steht.

  • Wer die Wahrheit zerstueckelt und stutzt wie es das Geschaeft der FAZ als Atomzeitung nun mal ist der luegt wie gedruckt.
    Die meisten Millionare /Kopf wohnen in Zypern. Von da her einen Phanmtasiebegriff wie “ Kaufkraftstandard “ zu erfinden und dann diesen mit inkompletten Daten, die obendrein noch veraltet sind so kombinieren ist mehr als Deppenfaengerei, das ist Proganda aus der Bildzeitungsecke.

    Warum denn nicht die Strompreise von 1955 nehmen? Und zwischen Ost-und Westblock unterscheiden?

    Wie gesagt: die Strompreise in den Niederlanden und in Daenemark sind hoeher als in Deutschland.
    Und die meisten anderen Preise dort (Mieten, Brennstoffe, Lebensmittel) ebenfalls. Und auch die Loehne: wer fuer €2.- Arbeitskraefte anstellt wird angezeigt, das ist dort verboten.

    Also mal Butter bei die Fische: Zur Verfuegung stehendes Einkommen/Vermoegen mit den Strompreisen auf EU-Basis vergleichen.

    Eurostat macht’s moeglich (Einkommen).
    Aktuelle Energiepreise sind ueber die jeweiligen Landesbehoerden abfragbar.

    • Das ändert trotzdem nichts daran, dass der Strompreis eindeutig zu hoch ist und es so nicht weitergehen kann. Schon gar nicht was die Befreiung der Industrie von Umlagen angeht, die dann am Ende an den einzelnen Verbraucher abgegeben werden. Das die Verbraucher aber nicht bereit sind zu sparen und lieber den Strom, weil er so günstig ist, aus dem Fenster herauswerfen, dass ist absolut nicht korrekt. Ganz im Gegenteil.

      Würden Sie den gesamten Beitrag lesen, dann wüssten Sie worum es genau geht. Nicht hauptsächlich darum auf welchen Platz Deutschland steht, sondern die Strompreise zu hoch sind, weiter steigen, keine Senkung in Sicht ist und sich zu einem absoluten Luxusgut entwickeln. Und das geht so ganz und gar nicht.

  • Wie lange arbeitet denn der Durchschnittsbuerger fuer eine kWh? In Deutschland?
    Sollten nicht die Loehne hochgesetzt werden, die Reichen aermer gemacht werden?

    Ein Kind welches in Westeuropa 18 Monate alt ist hat bereits so viel Energie verbraucht wie 18 Jahre alter Afrikaner.

    Und Sie meinen der Strom waere zu teuer.

    Irgendwie leben wir auf unterschiedlichen Planeten. Auf meinem ist Krieg, es geht um die Rohstoffe, um deren Verteilung. Um die Machterhaltung der Grossverbraucher.

    • Dafür habe ich kein Verständnis, mit so einem Vergleich zu kommen. Tut mir leid, aber an der Stelle fehlen mir einfach die Diskussionsgrundlagen. Wenn mir der Strom zu teuer ist und das der Mehrheit der Deutschen so geht und dieser deutlich günstiger sein könnte, wenn endlich mal die Industrie zahlen würde, dann können wir anfangen darüber nachzudenken was ein 18 Monate altes Kind im Vergleich zu einem 18-jährigen Afrikaner verbraucht.

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